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"WASSERKNAPPHEIT IST
DIE GRÖßTE KRISE ÜBER
DIE NIEMAND SPRICHT"

-Andrew Steer

Wie unendlich ist unser Wasser?

Wasser scheint auf den ersten Blick eine wohl unerschöpfliche Ressource zu sein. Kein Wunder, rund 70% unserer Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Der größte Teil dieses Wassers besteht jedoch aus Salzwasser und ist damit für uns Menschen kaum nutzbar. Übrig bleibt nur ein verschwindend geringer Anteil an nutzbarem Süßwasser welches zudem ungleich verteilt ist. Wasser ist also keines Falls unendlich und Wasserknappheit ist ein reales Problem, weltweit.

70% der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt

Nur 2,5% des gesamten Wassers besteht aus Süßwasser

Nur 30% des Süßwassers sind als Trinkwasser nutzbar, der Rest ist zum Teil gefroren und damit unzugänglich für uns Menschen


Somit sind nur 0,3 % der weltweiten Wasservorräte für uns Menschen als Trinkwasser nutzbar

Was bedeutet Wasserknappheit?

Trockenheit und Dürren haben schwerwiegende Folgen und machen der Welt zunehmend zu schaffen. Nicht nur die Natur, sondern auch die Menschheit leidet in vielerlei Hinsicht stark darunter. Bereits heute sind rund 3.6 Milliarden Menschen von Wasserknappheit betroffen. Das ist fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Eine erschreckende Zahl, insbesondere dann wenn man auf die möglichen Folgen von Wasserknappheit blickt.

Mangelnde Hygiene

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In Regionen mit Wassermangel beziehen Menschen häufig Wasser aus unsauberen Quellen. 5 Millionen Menschen sterben somit jedes Jahr durch verseuchtes Trinkwasser. Ohne Zugang zu sauberem Wasser und durch mangelnde Körperhygiene breiten sich Bakterien und Krankheiten nämlich extremst schnell aus.

Menschen verhungern

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Mangelnde Niederschläge sorgen für akute Ernteengpässe und sogar für komplette Ernteausfälle in der Landwirtschaft. Denn ohne Bewässerung können auch keine Felder bewirtschaftet werden. Wassermangel stellt aus diesem Grund auch einen entscheidenden Grund für den Welthunger dar.

Bewaffnete Konflikte

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Bereits heute finden in einigen Ländern Konflikte um Wasser und um die Wassernutzung statt. Bekommen wir unser Wasserproblem in Zukunft nicht in den Griff, so wird in vielen Ländern schon bald das Wasser komplett ausgehen und weitere Konflikte und sogar Kriege um Wasser wären in absehbarer Nähe.

Seen trocknen aus

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Ein weltbekanntes Beispiel für die verheerenden Folgen von Wassermangel ist der Aralsee. Der einst viertgrößte Binnensee der Erde ist in den letzten Jahren aufgrund übermäßiger Nutzung für Bewässerung fast vollständig ausgetrocknet. Auch ganze Ökosysteme wurden infolgedessen einfach ausgelöscht.

Wo herrscht Wassermangel?

Verbraucht ein Land jährlich mehr als 20% der erneuerbaren Wasserressourcen, so spricht man von Wasserstress. Bereits in 17 Ländern ist der Wasserstress extrem hoch. Diese Länder schöpfen mehr als 80% ihres Grund- und Oberflächenwassers aus. Besonders betroffen sind schon ohnehin trockene Gebiete wie der nahe Osten oder Nordafrika. Aber auch europäische Mittelmeerländer stehen bereits jetzt schon unter hohem Wasserstress.

Länder mit Wasserstress - Ranking

Wie sind unsere Prognosen?

Der weltweite Wasserverbrauch hat sich zwischen 1930 und 2000 etwa versechsfacht. Das liegt unter anderem an der rasant wachsenden Weltbevölkerung. Aber auch der Klimawandel und das veränderte Konsumverhalten der Menschheit trägt zu diesem Anstieg bei. Bereits jetzt wird an rund jedem dritten der 37 großen Grundwasserspeicher mehr Grundwasser verbraucht, als sich durch natürliche Prozesse wieder auffüllt. Auch Prognosen für die Zukunft versprechen leider keine Besserung. Das Problem wird sich weiterhin zuspitzen.

Wie ist die Lage in Deutschland?

Auch Deutschland wurde in den letzten Jahren zunehmend mit dem Thema Wasserknappheit konfrontiert. Die ungewöhnlich heißen und trockenen Sommer der letzten zwei Jahre haben in Deutschland für neue Spitzenwerte des Trinkwasserverbrauchs gesorgt. Die zurückgegangenen Niederschläge und die damit einhergehenden Dürren machen vor allem der Landwirtschaft zu schaffen. Im Hitzesommer 2018, dem wärmsten Jahr seit Wetteraufzeichnung, waren sogar Ernteausfälle von 20-30% zu verzeichnen.

Negative Niederschlagsanomalie in % - Monate April bis September

Apr il -75% - 5 0 % -25% 0 % MaiJuniJuli A ugust Sept ember

Müssen wir uns Sorgen machen? Jein.
Deutschland ist ein wasserreiches Land


Auch wenn wir in Deutschland immer häufiger mit Dürren zu kämpfen haben, ein wirklicher Grundwassermangel besteht hier keiner. Im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt ist Deutschland sogar ein wasserreiches Land. Nur ca. 13% des verfügbaren Grundwassers werden deutschlandweit pro Jahr entnommen.

Direkter Wasserverbrauch

Der direkte Wasserverbrauch setzt sich aus dem Wasserverbrauch für das Duschen, Waschen, Kochen, Spülen usw. zusammen. Wir Deutschen liegen mit unserem direkten Wasserverbrauch im europäischen Mittelfeld. Extrem am direkten Wasserverbrauch zu sparen macht in unserem Land nur wenig Sinn. Können wir uns nun bezüglich der Wasserkrise einfach zurücklehnen? Klares nein, denn da gibt es noch den indirekten Wasserverbrauch und davon verbrauchen wir ziemlich viel.

Indirekter Wasserverbrauch

Der indirekte Wasserverbrauch setzt sich aus dem virtuellem Wasser unserer Konsumgüter zusammen. Virtuelles Wasser ist das bei der Herstellung von Produkten verbrauchte, verschmutzte und verdunstete Wasser. Ganze 4000l pro Kopf, pro Tag, verbraucht ein Deutscher davon. Etwa 70% davon importieren wir aus anderen Länder. Drastisch ausgedrückt wird für diese Konsumgüter Wasser im Ausland verbraucht und verschmutzt, welches den Menschen vor Ort dann fehlt.


Direkter Wasserverbrauch - pro Kopf pro Tag


Indirekter Wasserverbrauch - pro Kopf pro Tag

INDIEN

25L

INDIEN

2975L

DAVON IMPORTIERT

3%

DEUTSCHLAND

126L

DEUTSCHLAND

4000L

DAVON IMPORTIERT

70%

USA

295L

USA

7505L

DAVON IMPORTIERT

20%

Wie sieht virtuelles Wasser aus?

Virtuelles Wasser ist das bei der Herstellung von Produkten verbrauchte, verschmutzte und verdunstete Wasser. Virtuelles Wasser kann man nicht sehen. Umso verblüffender ist, wie viel davon in unseren sonst so alltäglichen Konsumgütern steckt. Der virtuelle Wasserverbrauch in Kombination mit dem direkten Wasserverbrauch, bildet unseren Wasserfußabdruck. Je größer dieser Abdruck ist, umso mehr tragen wir zur Wasserkrise bei.

Tasse Kaffee

Kaffee
Kaffee

140L

Tasse Kaffee

Kaffee

Kaffee macht einen sechsprozentigen Anteil der Güter aus, welche den globalen Wasserhandel ausmachen. Kaffee sollte man aus diesem Grund immer bevorzugt aus Herkunft tropischer Gebirgsländer kaufen. Denn dort ist Wasser meist im Überfluss vorhanden und das meiste verbrauchte Wasser ist somit "grün".

Ein T-shirt

T-shirt
T-shirt

4100L

Ein T-shirt

Baumwolle

Da die Baumwollpflanze sehr viel Sonne und Wasser braucht, werden ihre Plantagen meist künstlich bewässert. Auch werden diese häufig gespritzt, wodurch das Grundwasser der Anbaugebiete verunreinigt wird. Für die Verarbeitung der Baumwolle werden weitere große Mengen an Wasser benötigt und verschmutzt.

Ein Burger

Burger
Burger

2400L

Ein Burger

Rindfleisch

Rund drei Jahre lebt ein Rind bis zu seiner Schlachtung. In dieser Zeit trinkt es tausende Liter Wasser und benötigt Futter, welches für den Anbau bewässert und bewirtschaftet werden muss. Zudem wird einiges an Wasser für die Reinigung von Ställen benötigt. Bei nur einem Burger kommt somit eine erachtliche Menge an virtuellem Wasser zusammen.

Eine Orange

orange
orange

50L

Eine Orange

Orangenplantagen

Orangen werden meist aus Mittelmeerländern wie Spanien, Italien Griechenland oder der Türkei importiert. Von Juni bis Oktober werden sie jedoch auch häufig aus Südafrika importiert. Da sie dort noch wasserintensiver produziert werden müssen, sollte man versuchen, sie zu dieser Zeit bestmöglichst zu vermeiden.

Was können wir alle tun?

Die rasant wachsende Weltbevölkerung, der Klimawandel und unser Konsumverhalten sind die Gründe für einen erhöhten Wasserverbrauch. Gegen die wachsende Bevölkerung können wir nur wenig tun. Gegen den Klimawandel jedoch schon. Auch können wir unser Konsumverhalten überdenken und durch einen bewussteren Lebensstil einiges an virtuellem Wasser sparen. Bereits durch kleine Handlungen kannst du somit viele Liter Wasser einsparen.

Methoden um virtuelles Wasser zu sparen

Regionale und saisonale
Produkte bevorzugen

Produkte aus südlichen Länder müssen meist künstlich bewässert werden. Dadurch wird sehr viel Wasser verbraucht, welches diesen Regionen meist ohnehin fehlt.

Produkte länger nutzen und
weniger wegwerfen

Gerade Kleidung wird häufig einfach zu früh weggeworfen. Durch längeres Nutzen von Produkten sparst du jedoch einiges an virtuellem Wasser ein.

Bewussterer Konsum von
Fleischprodukten

Für die Produktion tierischer Produkte wird enorm viel Wasser verbraucht. Durch bewussteren Konsum von vor allem Fleisch kannst du sehr viel virtuelles Wasser sparen.

Ökologisch erzeugte
Lebensmittel bevorzugen

Bei ökologischer Landwirtschaft werden weniger Düngemittel und Pestizide verwendet welche das Grundwasser belasten. Dies bedeutet ein geringerer Wasserfußabdruck.